Seit 2021 unterstützt die fünfköpfige Mentoren-Gruppe des SC Aleviten Paderborn Ardo Wardere und ihre Kinder Aisha, Ahmed, Abdullahi und Fadumo. Die Familie war vor dem Krieg in Somalia geflohen. Danach lebte sie 11 Jahre lang im Flüchtlingslager Kakuma in Kenia, bevor sie für das NesT-Programm ausgewählt wurden. Im Vorfeld ihrer Ankunft in Deutschland hat das Mentoren-Gruppe eine Wohnung für die somalische Familie angemietet und sie liebevoll eingerichtet. „Wir haben alles besorgt, was man für eine Wohnungsausstattung braucht – Möbel, Töpfe, Geschirr usw. und den Kühlschrank haben wir auch gefüllt. Die einen haben aufgebaut, die anderen haben dekoriert. Wir wollten, dass sich Ardo und die Kinder von Anfang an in Paderborn und mit uns wohlfühlen.“, erzählt Mentorin Angela Kartum.
Es bedeutet eine enorme Verantwortung, sich um einen Flüchtling oder eine ganze Flüchtlingsfamilie zu kümmern und ihnen den Start in ein neues Leben zu ermöglichen. Daher werden beim NesT-Programm die Aufgaben und Herausforderungen auf viele Schultern verteilt. Beim SC Aleviten Paderborn begleiten fünf Mentor:innen eine somalische Familie. „Seit Gründung unseres Vereins liegt uns die Integration geflüchteter Menschen am Herzen. Daher war es keine Frage, ob das NesT-Programm zu uns passen würde. Dass sich in kürzester Zeit mehr als die erforderliche Anzahl an Mentor:innen finden würde, hat uns dann aber doch überrascht“, sagt Angela Kartum.
„Ohne Sprache ist man einsam und fühlt sich hilflos“, weiß Verani Kartum, Vereinsgründer des SC Aleviten, aus eigener Erfahrung. Schutzbedürftige Flüchtlinge, die über das NesT-Programm nach Deutschland kommen, können sofort an Integrationskursen teilnehmen und Sprachkurse besuchen. Auch Ardo und ihre Kinder lernen Deutsch. Es ist ihre Chance sich allein im Alltag zurechtzufinden und ihr Leben selbstbestimmt in die Hand nehmen zu können – ohne dauerhafte Unterstützung durch das Mentoren-Team. Die Sprachkenntnisse der fünf wachsen und mit ihnen die Träume. Fadumo und Abdullahi möchten später studieren. Für die Mutter wäre das ein großes Glück. Sie wünscht sich ein gutes Leben für ihre Kinder und bald einen Job für sich selbst.
Verani: „Wir sind sehr zusammengewachsen. Auch über die Zeit der Mentor:innenschaft hinaus, bleiben wir miteinander verbunden. Sie werden weiterhin, wenn auch in einem viel geringeren Maße, unsere Unterstützung benötigen. Aber auch darüber hinaus, bleiben wir miteinander verbunden. Ich sehe sie als neuen Teil meiner eigenen Familie.“
Barbara: „Neben der großen Nähe, besonders zu Fadumo und Aisha, nehme ich noch mehr für mich aus dem NesT-Projekt mit: Ich habe gelernt Dinge gelassener anzugehen und habe mehr Verständnis dafür, wenn etwas nicht so funktioniert wie geplant. Das habe ich von ihnen gelernt.“
Abdullah: „Verani ist eine Art Vater für mich. Er hilft uns viel, ich kann mit allem zu ihm gehen. Für mich ist das mehr als Freundschaft. Der Verein und Verani sind wie eine Familie für mich.“